Menschliche Spracherzeugung
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Die physikalische Spracherzeugung folgt auf die neuronale Programmierung der Sprachinhalte und der dazu nötigen Muskelaktivitäten. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Luftstrom der Atmung. Außerdem sind mehrere Organe, wie zum Beispiel die Lunge, die Luftröhre und der Rachenraum beteiligt. Das Ergebnis der Spracherzeugung sind Schallwellen unterschiedlicher Frequenz, Amplitude und Lautstärke. Die Spracherzeugung ist ein aerodynamischer Prozess.
Mitwirkende Organe
editWie bereits erwähnt werden zur Spracherzeugung eine Vielzahl von Organen beansprucht. Hierbei handelt es sich um:
- Lunge
- Luftröhre
- Stimmritze
- Stimmbänder
- Rachenraum/Mundhöhle
Funktionen der einzelnen Organe
editLunge
editLungen bestehen aus zwei „Hälften“, der rechten Lunge und der linken Lunge, auch Lungenflügel genannt, welche durch Furchen in die Lungenlappen unterteilt werden. Die rechte Lunge wird in drei, die linke nur in zwei Lungenflügel aufgeteilt. Bei der menschlichen Atmung wirkt die Lunge wie eine Art „Blasebalg“, saugt also Luft ein und stößt sie in Form eines Luftstromes wieder aus. Diese Arbeitsweise erweist sich jedoch nicht nur bei der Atmung als nützlich, sondern auch bei der Spracherzeugung. Letztere benötigt einen Luftzug als mechanisches Hilfsmittel. Das Ein- und Ausströmen der Luft bewirkt eine Druckveränderung (beim Ausstoßen der Luft zum Beispiel einen Druckanstieg). Durch diesen Druckanstieg wird die Stimmritze (Glottis) geöffnet, welche sonst verschlossen ist.
Luftröhre
editDie Luftröhre ist ein schlauchartiges Organ und die Verbindung zwischen dem Kehlkopf und dem Bronchialsystem der Lunge und dient der Luftleitung. Bei der Spracherzeugung leitet sie die Luft (und den Druck) von der Lunge weiter zur Stimmritze und dient also auch zur Öffnung der Stimmritze.
Glottis
editDie Glottis (auch bekannt als Stimmritze) besteht aus Stellknorpeln und der Stimmritze. Damit ist der Ausdruck Stimmritze nicht ganz korrekt, da man damit nur einen Teil eines Systems beschreibt. Die Glottis wird durch den Luftdruck geöffnet und lässt Luft durchströmen zu den dahinter liegenden Stimmlippen (auch Stimmbänder). Diese werden ebenfalls durch die einströmende Luft und den dadurch entstehenden Druck geöffnet und erlauben erneut eine Weiterleitung der Luft. Die Glottis öffnet sich periodisch in Abhängigkeit von Druck und anderen sprechspezifischen Eigenschaften, wie Spannung und Länge der Stimmbänder.
Stimmbänder
editDie Stimmlippen, auch Stimmbänder, sind paarige schwingungsfähige Strukturen im Kehlkopf. Wie bereits erwähnt werden die Stimmbänder durch den Luftdruck geöffnet und schließen sich wieder bei einem Druckabfall. Durch das Öffnen der Bänder entsteht die typische dreieckige Form der Stimmbänder. Sie erzeugen durch Vibration (entsteht beim Schließen und Öffnen) Laute. Die Tonhöhe hängt von der Kraft ab, mit der die Stimmbänder gespannt sind; je angespannter die Bänder sind, desto höher ist der entstehende Ton, je entspannter die Bänder sind, desto tiefer ist der Ton.
Rachenraum/Mundhöhle
editDer entstandene Ton wird im Rachenraum und der Mundhöhle durch verschiedene Artikulatoren beeinflusst - diese sind Zunge, Zähne, Gaumen und Lippen. Bei der menschlichen Spracherzeugung spielen diese einzelnen Organe zusammen und sind nur in Verbindung mit einander in der Lage einen Ton wirklich korrekt erklingen zu lassen, beziehungsweise deutliche Wörter oder einzelne Buchstaben zu erzeugen.
Zunge
editEins der unverzichtbaren Organe zur Lautbildung ist die Zunge, denn ohne sie könnten viele Laute (wie beispielsweise das Pfeifen) nicht erzeugt werden. Fast einzigartig beim Menschen ist die Bewegungsfreiheit der Zunge. Mit Hilfe des Zungenmuskels „formt“ der Mensch Laute, indem er die Zungenspitze an bestimmte Artikulationsstellen im Mund führt und so Worte erzeugt.
Zähne
editDie Zähne sind ebenfalls ein wichtiger Artikulator, wobei sie eine weniger wichtige Rolle spielen als zum Beispiel die Zunge. Trotzdem helfen sie Töne deutlicher erklingen zu lassen. Die Frontzähne sind beispielsweise wichtig, damit die Zunge nicht zu weit nach Vorne rutscht. In diesem Fall würden S- und Z-Laute nicht richtig gebildet werden. Deshalb ist es wichtig schwerwiegende Fehlstellungen im Gebiss zu korrigieren.
Gaumen
editDer Gaumen, beziehungsweise das Gaumensegel, spielt ebenfalls bei der Artikulation eine wichtige Rolle. Wenn sich das Segel anhebt und an die Rachenrückwand legt, verschließt es die Nasenhöhle und trennt sie vom Mund-Rachen-Raum. Dadurch kann der Luftstrom aus der Lunge nur durch den Rachen und Mund ausströmen. Auf diese Weise entstehen sogenannte orale Laute. Andersherum werden bei nasalen Lauten die Mundhöhle verschlossen und die Nasenhöhle liegt frei wodurch der Luftstrom nur durch die Nase ausströmen kann. Außer oralen und nasalen Lauten ist es auch möglich nasalierte Laute zu erzeugen. Hier senkt sich das Gaumensegel und lässt Luft durch den Nasen- als auch durch den Mundraum fließen.
Lippen
editDie Lippe ist ein paarweise vorkommendes Organ am Mund. Die obere Lippe wird Oberlippe genannt, die untere Lippe Unterlippe. Bei der Spracherzeugung hat sie mehrere Funktionen. Einmal ist es wichtig, dass der Mund bzw. die Lippen beim Sprechen richtig geöffnet werden, damit der Laut korrekt ausgegeben werden kann. Außerdem wichtig ist die Lippenstellung, da diese ausschlaggebend für die Resonanzwirkung in der Mundhöhle ist. Bei korrekter Lippenbewegung ist es beispielsweise möglich Lippen zu lesen, das heißt zu verstehen was eine Person sagt, ohne zu hören was sie sagt, lediglich durch das Sehen der Bewegung der Lippen. Bei Schwierigkeiten der Lippenbewegung oder Erkrankungen wie Lispeln, kann ein Logopäde zu Rate gezogen werden, denn durch Übung können fehlerhafte Bewegung möglicherweise behoben werde. Bei anatomischen Fehlbildungen kann in bestimmten Fällen durch Operationen geholfen werden.
Sprachstörungen, Sprachfehler und Sprechstörungen
editStörungen der Spracherzeugung jeglicher Art können sowohl angeboren als auch durch eine fehlerhafte Sprachentwicklung auftreten. Im Kindesalter auftretende typische Sprachstörungen sind zum Beispiel:
- Stottern
- Lispeln
- Stammeln
Ebenfalls möglich ist eine Rückbildung der Sprachfähigkeit durch Unfälle oder Krankheiten (Aphasie). Typische Krankheiten sind zum Beispiel:
- Schlaganfall
- Migräne
- Demenz
- Gehirntumor
- Arteriosklerose
- Stottern
- Alzheimer[1]
Ursachen
editFür Sprachstörungen gibt es verschiedene Ursachen, welche von körperlicher als auch psychischer Natur sein können.
Quellen
edit- Benninghoff & Drenckhahn, Anatomie Band 1, Urban & Fischer, 16. Auflage
- Benninghoff & Drenckhahn, Anatomie Band 2, Urban & Fischer, 16. Auflage
Einzelnachweise
edit- ↑ Dr. med. Nonnenmacher: Sprachstörungen (am 25. Dezember 2015).